PNN: Franz Löschke betritt sportliches Neuland – Afrika
12.10.2011
		Am Samstag wird der Dreikämpfer des Teams Triathlon Potsdam in Marokko  erstmals auf dem schwarzen Kontinent starten: beim Sprint-Afrika-Cup in  Larache wird der 22-Jährige 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer auf dem Rad zurücklegen und 5  Kilometer laufen. Sein Teamkollege Christian Otto, der ebenfalls an  Marokkos Atlantikküste starten sollte, muss krankheitsbedingt passen.
„Ich  will in Larache möglichst eine Top-Drei-Platzierung schaffen und mich  dadurch in der Weltrangliste ein Stück nach vorn schieben“, sagt Franz  Löschke, der weltweit derzeit auf Platz 82 geführt wird. Damit fehlen  ihm noch sieben Ränge, um im nächsten Jahr an der WM- Serie der Elite  teilnehmen zu können. „Bei drei Kontinental-Cups im Jahr kann man Punkte  in die Weltrangliste einfließen lassen. Das wird jetzt mein dritter“,  erklärt Löschke, der Anfang Mai beim Asien-Cup in der philippinischen  Subic Bay nahe Manilas Zweiter und im Juli beim Europacup im  niederländischen Holten Dritter geworden war. Bei den  Weltmeisterschaften im September in Peking belegte der aus Finsterwalde  stammende Triathlet Platz fünf in der U23, in der er 2009 Weltmeister  und im vergangenen Jahr WM-Dritter geworden war.
„Das ist inzwischen  abgehakt“, meint Franz Löschke, der in China erneut den Titel gewinnen  wollte und eigene taktische Fehler als Ursache dafür ausgemacht hat,  dass dies nicht klappte. „Ich habe in Peking eine Spitzengruppe, die  sich auf dem Rad abgesetzt hatte, beim Laufen zunächst ziehen lassen,  weil ich noch sehr gut in Form war und dachte, dass sich die da vorn  verzocken. Sie haben aber gut zusammen gearbeitet, so dass ich es nicht  mehr bis in die Medaillenränge geschafft habe“, so der Potsdamer, der  anschließend noch als Gaststarter in der französischen Liga in La Baule  Platz zehn belegte. Löschke: „Das war sehr gut angesichts starker  internationaler Konkurrenz. Außerdem war ich dort schneller als der  diesjährige U23-Weltmeister Matthew Sharp aus Großbritannien und der  WM-Dritte Thomas Bishop.“
Im Urlaub legte Franz Löschke die Beine  ebenfalls nicht hoch – im Gegenteil. „Ich bin mit meinem Bruder Paul im  tschechischen Riesengebirge gewandert“, erzählt er. „So richtig mit  Wanderrucksäcken und Zelt auf dem Rücken. Da haben wir in zweieinhalb  Tagen 80 Kilometer zurückgelegt.“ Am Montag dieser Woche begann er nun  im heimischen Luftschiffhafen wieder mit dem Training für die  Olympia-Saison, in der er sich das letzte noch mögliche Ticket für  London 2012 erkämpfen will. „Was schwer wird, denn es gibt fünf, sechs  weitere Triathleten, die das wollen“, sagt der Schützling des  Erfolgstrainers Ron Schmidt. Beim Afrika-Cup in Larache erwartet er  nicht ganz so starke Konkurrenz. M. M.