MAZ: „Paule“ ist auf Kurs

10.06.2011

Für Christian Prochnow wird die Luft immer dünner. Der Potsdamer Triathlet trainiert derzeit mehrmals die Woche in der Hypoxie-Kammer auf dem Gelände des Luftschiffhafens. „In diesem speziellen Raum werden Stickstoff und Sauerstoff in einem besonderen Verhältnis miteinander vermischt“, beschreibt sein Trainer Ron Schmidt. „Ich fühle mich da wie auf einem Höhenzug in mindestens 3200 Meter Höhe. Ich laufe, als hätte ich in jeder Hand noch einen Kasten Bier“, schnauft sein Schützling bei der alpinen Anstrengung, der erst am vergangenen Wochenende in Madrid bei der zweiten von sieben Stationen der aktuellen Weltmeisterschaftsserie als fünftbester deutscher Starter auf Rang 21 im Ziel einkam (MAZ berichtete).
Die gegenwärtige Belastung soll sich alsbald positiv auf die läuferische Leistung von „Paule“ Prochnow auswirken. Der Olympia-15. von Peking hat sich schließlich viel vorgenommen. „Ich möchte noch in diesem Jahr eines der drei deutschen Tickets zu den Olympischen Spielen 2012 in London lösen.“
Dafür will und muss der hoch gewachsene Prochnow aber demnächst mächtig in Vorleistung gehen. Aus gutem Grund. Denn was die deutsche Triathlon-Elite angeht, wird auch dort die Luft für Prochnow dünn. „Wohl in keinem anderen Land findet sich so eine Leistungsdichte wie hier“, stellt der Athlet fest.
Nationale Rivalen sind beispielsweise Olympiasieger Jan Frodeno, Maik Petzold oder Steffen Justus. „Ihnen muss ich mich stellen“, so Prochnow, der in der WM-Gesamtwertung 17. ist. „Justus ist für mich der Anwärter auf die erste Fahrkarte“, sagt Trainer Schmidt.
Mit Christian Prochnow hat er bereits die Wettkampfroute abgesteckt. „Am 3. Juli starte ich bei einem Einladungsrennen in Düsseldorf über die Sprintdistanz“, zählt Prochnow auf. Der Weltcup zwei Wochen später in Hamburg, den weder die Asse aus Deutschland noch die internationalen Cracks auslassen, soll Prochnow weitere Punkte einbringen. „Das wird für mich das Testrennen für die WM-Serie in London.“ Spätestens in der Metropole an der Themse möchte der Dreikämpfer, der am 19. Juni 29 Jahre alt wird, dann sein Vorhaben verwirklichen. „Ich bin auf Kurs“, versichert er und will demnächst bei echten Bergläufen in Altenberg/Sachsen weiter an seiner Schnelligkeit arbeiten. Schließlich könne man ja nur beim Rad fahren und bei dem jeden Triathlon beschließenden Lauf verlorene Zeit gut machen. Beim WM-Rennen in Spaniens Hauptstadt hatte „Paule“ beim Schwimmen, wo es im Wasser brodelt und im Gerangel auch mal deftig ausgeteilt wird, nicht den Anschluss halten können. „Die Übersicht zu behalten, kann man lernen“, sagt er. Nach London folgt noch das Finale der WM-Serie in Peking. Und auch bei den deutschen Titelkämpfen im Grimma ist ein Start vorgesehen.
Gibt es eigentlich einen Plan B, falls eine zweite Olympiateilnahme nach 2008 in Peking nicht glückt? Christian Prochnow schaut nur ungern so weit voraus: „Ein Sportlerleben geht ja nicht ewig weiter. Aber ein großer Traum wäre es, mal an einem Iron Man teilzunehmen. Es muss nicht gleich Hawaii sein.“ (Von Ralf Thürsam)

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