PNN: Christian Prochnow will Triathlon-Olympiaticket

13.04.2012

Vor der berühmten Oper von Sydney werden Christian Prochnow und Gregor Buchholz am Samstag in die Fluten des Pazifik springen und mit der Weltelite zunächst um die Wette kraulen. Die beiden Sportler des Teams Triathlon Potsdam kämpfen zum Auftakt der ITU World Triathlon Series in Australien um Punkte für die Weltrangliste und zugleich um einen Startplatz beim World-Series-Wettstreit am 27. Mai in Madrid, wo es um das letzte deutsche Ticket zu den Olympischen Spielen in London vergeben wird.

Während sich Buchholz schon länger in Downunder auf das Rennen über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen vorbereitet, flog Prochnow in der vergangenen Woche via Singapur nach Sydney. Nachdem ihn ein Magen-Darm-Infekt im Trainingslager der Deutschen Triathlon-Union (DTU) gestoppt hatte, „habe ich mir Weihnachten und Silvester keine Feiertage gegönnt, sondern weiter an meiner Form gearbeitet“, so der 29-Jährige, der 2004 in Sydney Olympia-Platz 15 geschafft hatte. „Im März war ich dann mit meinem Vereinskollegen Mathias Dietze zwei Wochen zum Trainieren auf Mallorca, ehe ich mir daheim im Potsdamer Luftschiffhafen den letzten Schliff holte.“ In Sydney ständen nun bislang weiter täglich drei Übungseinheiten auf dem Plan. „Wir fahren auf einem zweieinhalb Meilen langen Rundkurs im Centennial-Park Rad, und beim Schwimmtraining im Freibad neben der Harbour Bridge gucken wir direkt auf die Oper. Das motiviert natürlich zusätzlich“, informiert der Potsdamer, der Athletensprecher der deutschen Dreikämpfer ist. „Nach den Belastungstests am Mittwoch gehen wir die letzten Tage bis zum Start dann etwas ruhiger an.“
Christian Prochnow, von allen nur „Paule“ gerufen, muss am Samstag unter die Top 30 kommen, um sich für Madrid zu empfehlen. „Ich will aber eine Top-20-Platzierung“, erklärt der Schützling des Potsdamer Erfolgstrainers Ron Schmidt, der im Laufen nach wie vor seine größten Reserven sieht. „Alles, was weiter nach vorn geht, sorgt für Selbstvertrauen und bestätigt mein Training der letzten Wochen.“ Erklärtes Ziel des Dreikämpfers – der Ende März an der Trainerakademie Köln seine letzte mündliche Prüfung hatte und dort am Tag nach seiner Rückkehr aus Sydney sein Abschlusszeugnis erhält – ist schließlich die erneute Olympia-Teilnahme. Peking-Olympiasieger Jan Frodeno aus Saarbrücken und Steffen Justus (TV Buschhütten) haben ihre Tickets bereits in der Tasche. „Die Zeitverschiebung von acht Stunden habe ich inzwischen gut gemeistert“, erklärt „Paule“ Prochnow. „Nun hoffe ich, dass ich mich am Samstag auch weit vorn einreihen kann.“  (Michael Meyer, PNN)

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